Nachweis der Hasenpest (Tularämie) im Landkreis Eichstätt
-
Hasching -
23. November 2019 um 14:34 -
0 Kommentare -
2.012 Mal gelesen
Im Landkreis Eichstätt wurde bei einem verendet aufgefundenen Feldhasen die Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen.
Der Verdacht wurde im Rahmen der pathologischen Untersuchung vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt. Die Erkrankung tritt in ganz Deutschland auf und wurde im Verlauf des Jahres in verschiedenen Regionen Bayerns nachgewiesen.
Die Hasenpest (Tularämie) wird von einem Bakterium (Francisella tularensis) verursacht, das überwiegend bei freilebenden Nagetieren und Hasenartigen vorkommt. Infizierte Tiere zeigen die Symptome einer fieberhaften Allgemeininfektion mit Abmagerung, Schwäche und Apathie. Aufgrund von Entkräftung können infizierte Tiere ihre natürliche Scheu verlieren. Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar. Eine Infektion kann vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen bzw. beim Umgang mit Kadavern oder erlegtem Wild stattfinden. Als Risikogruppe sind vor allem Jäger, Köche, Metzger sowie Tierärzte betroffen. Beim Kochen wird der Erreger abgetötet.
Beim Menschen beginnt die Erkrankung nach einer Inkubationszeit (abhängig von Infektionsdosis, Infektionsweg und von der Virulenz des Erregerstammes) von ca. 3-5 Tagen mit unspezifischen, grippeartigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. An der Eintrittsstelle zeigt sich ein geschwürig zerfallendes Bläschen. Die regionären Lymphknoten schwellen stark an und vereitern. Ggf. können innere Organe befallen sein und sich eine Lungenentzündung entwickeln. Trotz des Vorkommens des Erregers in der deutschen Feldhasenpopulation sind nur wenige Erkrankungsfälle beim Menschen bekannt.
Zur Vorbeugung wird empfohlen den ungeschützten Kontakt zu lebenden oder toten Wildtieren zu vermeiden. Die zu den Risikogruppen zählenden Personen sollten sich beim Umgang mit erkrankten oder toten Wildtieren strikt an die Arbeitshygiene halten. Dies gilt insbesondere beim Umgang mit Wildbret während der Vorbereitung (Enthäuten, Ausnehmen) und der Zubereitung. Wildgerichte sollten auch aufgrund anderer Erkrankung nur gut durchgegart verzehrt werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Bayer. Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter Tiergesundheit: Tularämie (auch Hasenpest oder Nagerpest)